Dellbrügge & de Moll

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Der gute Ruf der Architekten

Der gute Ruf der Architekten

X-Wohnungen Suburbs, Märkisches Viertel, Berlin 2005

Architekt 1:
Die Stadt der Zukunft muß heute gebaut werden.

Architekt 2:
Architektur ist tot. Wir wollen Blumen und Märchen bauen. Mehr Beatles, weniger Griechen.

Architekt 3:
Es gibt keine formalen Entscheidungen mehr. Die Maximalhöhe ist vorgeschrieben. Der Rest ist angewandte Sonne.

Architekt 4:
Absicht war, eine Anlage sich entwickeln zu lassen, die sich amöbenhaft in allen von der Umgebung gestellten Bedingungen anpasst.

Architekt 5:
Mir war vor großen Dimensionen nie bange.

Architekt 6:
Individualismus der Einzelwohnung im Arrangement,durch Staffelung und Farbe betont: das ist Demokratie.

Architekt 7:
Extremer Individualismus, durch zellulares Konstruktionssystem und permutatorische Grundrissordnung.

Architekt 8:
Begegnung und gemeinsame Arbeit lässt die alte Siedlergemeinschaft wieder entstehen.

Architekt 1:
Künstliche Sonne macht glücklich.

Architekt 2:
Der Entwurf ist angewandte Gartengestaltung, keine Architektur, eine bewohnbare Pflanze. Die Äste recken sich der Sonne entgegen. Zwischen ihnen siedeln sich die kleinen Gewächse ganz natürlich an.

Architekt 3:
Wir wollen den Ausdruck großstädtischer Monumentalität. Wer mitmacht, muss sich an unser Konzept halten.

Architekt 4:
Unter Peripherie hat man bisher nur den öden Stadtrand verstanden. Peripherie könnte für viele Menschen Glück und Erfüllung bedeuten.

Architekt 2:
Wer ein Haus bauen kann, kann auch eine Stadt bauen.

Architekt 6:
Wie stellen wir uns die Emanzipation der Stadt vor? Ich sehe dabei eine Landschaft. Ich sehe nicht den sozialen Wohnungsbau, sondern die Entwicklung von Wohninseln.

Architekt 7:
Nicht Standardisierung des Mitmenschen, sondern Provokation seiner vielfältigen Möglichkeiten! Fruchtbare Lebendigkeit statt Kastration, kritische Bürger anstelle von Notständlern.

Architekt 8:
Es ist ein Glücksfall, solch ein Viertel gebaut zu haben.

 

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