Camp der Renegaten
Die Große Weltausstellung 2012, Tempelhofer Feld Berlin
Rund 10.000 Künstlerinnen und Künstler leben derzeit in Berlin und ein Ende des Zustroms aus aller Welt ist nicht in Sicht. Während es in der Wirtschaft nicht unüblich ist, ein Unternehmen vom Ende her zu denken, dreht sich im Kunstbetrieb alles um den Anfang, um die jungen „emerging artists“. Aber angenommen, die Künstler bleiben und werden hier alt, wohin mit den Kunstgreisen in 30, 40 Jahren?
10.000 Künstler – das ist schon ein ganzer Bezirk. Die meisten leben prekär und haben nicht viel von dem Glamour, den sie dem Image der Kunststadt Berlin verleihen. Höchste Zeit, über eine Künstlersiedlung nachzudenken und die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Was bedeutet es für Künstler in Rente zu sein? Wie steht es um Ökonomie, Kontakte, Räume, Ausstellungen, Aufträge, Förderungen? Mit 30 Künstlern und Künstlerinnen jenseits der 65 sprachen wir über ihre aktuelle Situation und die Idee einer Künstlersiedlung. Aus dem Material entwickelten wir ein Skript, mit dem die Schauspielerinnen Margot Gödrös (73) und Angelika Warning (56) im „Camp der Renegaten“ agierten.
Mit dem „Camp der Renegaten“ stellten wir das Siedlungsprojekt für die Berliner Künstler-Community zur Diskussion und setzten die Situation alternder Künstlerinnen und Künstler auf die Agenda.
Den Siedlungsgedanken und das Konzept der Autarkie verkörperten drei Skudden im Renegatengehege.
Pavillon Architektur: Nicholas Green, raumlabor_berlin
Schauspielerinnen: Margot Gödrös, Angelika Warning
Assistenz: Söke Sofia Tonat
unter Mitwirkung der Studierenden der UdK: Wei Fang Cheng, Friederike Delius, Karoline Haasters und Lukas Wegwerth
gefördert von der Karin Abt Straubinger Stiftung
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